
80er, Action und Arnie: Was will man mehr? Ein bisschen Hirn wäre nett, sagt David. Er hat sich todesmutig Phantom Kommando angesehen. Immerhin ist der in diesem Jahr 30 Jahre alt geworden. Ob die Muskelspiele heute noch beeindrucken? Ihr lest es hier!
Langsam, aber stetig bin ich mit der Arnold Schwarzenegger-Filmographie durch. Ein kurzer Blick bei IMDB: Eigentlich fehlen mit jetzt nur noch die Sachen vor 1980 und seine Wahlkampfwerbespots. Ob ich die wirklich noch sehen will, ist eine andere Frage. Aber gut: Phantom Kommando hat auch deswegen einen Ruf, weil er lange bei uns nur geschnitten zu haben und trotzdem FSK 18 war. Genau darum hab ich ihn auch bis vor kurzem nicht gesehen. Am Ende muss ich sagen: Verpasst hab ich nicht wirklich was. Spaß hat es trotzdem gemacht.
Das gibt’s zu sehen
Viele Menschen, die auf mehr oder weniger kreative Art und Weise von Arnie gemeuchelt werden. Die Geschichte ist schneller erzählt als ein schlechter Klopf-Klopf-Witz. John Matrix (Arnold Schwarzenegger) hat eine Tocher (Alyssa Milano). Die wird von bösen Buben entführt. Die wollen, dass der Ex-Spezialagent einen Diktator um die Ecke bringt. Das Ziel des Oberschurken: Diktator anstelle des Diktators werden. Dumm nur, dass Arnie lieber ihn ins Visier nimmt.
Da sehen wir gerne hin
Auch als heterosexueller Mann muss ich sagen: Was für Muckies, Herr Schwarzenegger! Zwar sind auch heute bei Action-Stars Muskeln in rauer Menge nicht ungewöhnlich. Allerdings wirken die oft „aufgepumpt“. Bei Arnold war das anders. Seine Muskeln wirkten deutlich definierter.
Der Film ist heute vor allem eines: Komisch. Das liegt zum einen sicherlich an den etwas holprig inszenierten Kampfszenen oder der hanebüchenen Story. Dafür gibt es aber auch eine ganze Reihe wirklich guter One-Liner und schöne handgemachte Explosionen. Auch die Tatsache, dass die schurkischen Truppen nicht mal einen Elefanten im Wandschrank treffen würden, ist durchaus amüsant
Da können wir nicht mehr hinsehen
Ich bin mir sicher, so ein Film wäre heute nicht mehr machbar. Dafür ist der Film dann eben doch nicht augenzwinkernd genug. Zu ernst nimmt er sich an zu vielen Stellen. Zu doof und klischeehaft sind andere Szenen und Einstellungen. Beispiel: Arnold wird angeschossen und braucht gefühlt eine halbe Minute, um in Deckung zu kriechen. Sein Gegner wartet brav, bis er sich in Sicherheit gebracht hat, nur um ihn dann zu verhöhnen. Mitdenken sollte man hier wirklich nicht, das tut dann doch irgendwann weh.
Sollen wir mal hinsehen?
Kurze Antwort: Jein. Wenn man sich mit einem trashigen Action-Film anfreunden kann, der fast so sehr 80er ist wie ein schwarzer Michael Jackson, be my guest. Für jeden, der hier ein Predator, Stirb Langsam (der in Teilen auf dem Drehbuch für Phantom Kommando Teil 2 basiert) oder Mad Max II erwartet: Schraubt eure Erwartungen runter. Für jeden, dessen Intellekt sich schnell beleidigt fühlt: Finger weg! Auf Arte laufen auch schöne Sachen.
Weitere Vorschläge für eine Runde „Auf Wiedersehen“ gerne in die Kommentare.
David
david@Medien-Nomaden.de
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